Wohnraum für alle – das muss kein Traum bleiben. Wenn wir die bereits verfügbaren Flächen in Dörfern und Städten nutzen, können wir teure Neubauten sparen, die Mietpreise senken und gleichzeitig den Bodenverbrauch minimieren.
Ein sehenswerter SWR-Beitrag von Jörg Wolf
Radschnellweg RS3 Bad Wimpfen – Neckarsulm – Heilbronn im Auftrag des Verkehrsministeriums geplant vom Regierungspräsidium
Rot: Geplanter RS3 westliche Neckarseite --> das bedeutet:
Blau: Eine mögliche Alternativ-Route im Alltags-Radnetz (in Bad Wimpfen im Tal innerorts, ab Bad Friedrichshall auf östlicher Neckarseite) --> das bedeutet:
Stellungnahme des BINN an den Verband Region Stuttgart zur geplanten Änderung des Regionalplans hinsichtlich der Umwidmung des bestehenden Grünzugs Benzäcker in Mundelsheim
Unsere Böden, die vielfältigsten und komplexesten aller Ökosysteme, sind als Wasser-
und CO2-Speicher im Hinblick auf den Klimawandel für Menschen überlebensnotwendig.
Die Böden unserer Region gehören zu den fruchtbarsten weltweit.
Der Rückgang der Insektenbiomasse von bis zu 75% in den vergangenen 30 Jahren wurde durch Studien dokumentiert. Ohne die Bestäubungsleistung von Insekten drohen Ernteeinbrüche von bis zu 90%.
Jeder weitere Wegfall von Offenflächen und der damit einhergehende weitere
Rückgang von CO2- und Wasser speichernden Strukturen sowie der Artenvielfalt ist deshalb nicht zu verantworten.
Die Ursachen für die negativen Auswirkungen auf die Natur und den Verlust der Artenvielfalt sind u. a.:
Trotz umfangreicher wissenschaftlicher Studien und nicht zu ignorierenden
Erkenntnissen über die für die Menschheit gefährliche Auswirkung anhaltender
Bodenversiegelung, gibt es politisch keine Tendenz, den Flächenverbrauch zu
stoppen. Mit der Begründung, die kommunalen Finanzen nur durch Einwohner- und
Gewerbewachstum stabilisieren zu können, werden seit Jahrzehnten unzählige Flächen
zur Bebauung ausgewiesen. Nachgewiesenermaßen hat diese Strategie jedoch nicht
zur nachhaltigen Sicherung der Gemeindefinanzen geführt, sondern stetig weitere
Verbindlichkeiten generiert.
Diese Praxis soll mit der geplanten Änderung des Regionalplans weitergeführt werden.
Die Auswertung aller durch empirische Datenerhebungen gewonnenen Erkenntnisse verpflichtet jedoch zu größtmöglichen Entsiegelungsmaßnahmen, um den Problemstellungen der Klimakatastrophe begegnen zu können.
Folgende Fragen ergeben sich:
1. Wie wird sich netto und langfristig die Inanspruchnahme der Flächen auf die
Haushalte der einzelnen Kommunen auswirken?
2. Ist der akute und sich perspektivisch verstärkende Mangel an Fach- und
sonstigen Arbeitskräften in die Planung der Gewerbegebiete eingeflossen?
3. Sind nachvollziehbare, an die aktuellen Rahmenbedingungen angepasste
Untersuchungen erfolgt in Bezug auf
4. Leerstände und Brachflächen
Gibt es eine Erhebung der Leerstände und Brachflächen – auch in der umgebenden Region –, unter Berücksichtigung der zu erwartenden Leerstandspotenziale?
Wenn ja, welche potenziell zu nutzenden Flächenkontingente haben sich ergeben?
Welche Schritte sind unternommen worden, um die nicht genutzten Flächen für Bebauung oder Neunutzung zu gewinnen?
5. Gibt es eine Analyse über zu erwartende zusätzliche Verkehrsströme?
Das BINN spricht mit seiner Stellungnahme im Namen zahlreicher Einwohner der gesamten
Region.
Wir fordern Sie im Auftrag dieser Bürger auf, durch verantwortungsvolle, intelligente und ressourcenschonende Raumplanungen, die in jeder Hinsicht zukunftssichernd sind, zu verhindern, dass die Klimakatastrophe weiter aktiv befeuert wird und auf weitere Bodenversiegelungsmaßnahmen zu verzichten!
Martina Burkert Christiane Müller Bettina Scheid-Mosbacher
BürgerInitiativen-Netzwerk Neckartal (BINN)
www.bürgerinitiativen-netzwerk-binn.de
Chronik der Ereignisse zum Thema B27 Ausbau in jüngster Zeit:
Leserbrief des BINN am 03.08.2022
Nicht hinnehmbar
Politiker haben in ihren Entscheidungen
einer Verantwortungsethik
zu folgen, deren oberste Maxime
die Daseinsvorsorge ist. Diese Vorsorge
ist inzwischen klar definiert
mit dem Schutz heutiger und kommender
Generationen vor den Folgen
der Klimakatastrophe. Die Pläne
für den vierspurigen Ausbau der
B27 in Neckarsulm widersprechen
diesen Vorgaben in jeglicher Hinsicht
und verfehlen die Ziele einer
nachhaltigen Verkehrswende völlig.
Das BINN (www.bürgerinitiativen-
netzwerk-binn.de) wird die
Ausbaupläne für die B27 nicht hinnehmen
und dagegen mit allen zur
Verfügung stehenden rechtlichen
und demokratischen Mitteln vorgehen.
Christiane Müller, Bettina Scheid-
Mosbacher, Martina Burkert