Aktuelles

Wohnraum für alle – das muss kein Traum bleiben. Wenn wir die bereits verfügbaren Flächen in Dörfern und Städten nutzen, können wir teure Neubauten sparen, die Mietpreise senken und gleichzeitig den Bodenverbrauch minimieren.


Ein sehenswerter SWR-Beitrag von Jörg Wolf

Radschnellweg RS3 Bad Wimpfen – Neckarsulm – Heilbronn im Auftrag des Verkehrsministeriums geplant vom Regierungspräsidium


Rot: Geplanter RS3 westliche Neckarseite --> das bedeutet:

  • Keine direkte Anbindung an Bad Friedrichshall, Neckarsulm, die Arbeitgeber, Bildungseinrichtungen und den ÖPNV östlich des Neckars (auch in Heilbronn)
  • Erstellung und Kosten der Anbindung müssen von den Kommunen getragen werden
  • Geplanter Verlauf komplett im Hochwassergefahrengebiet
  • Die bisher veranschlagten Kosten sind weder zu halten noch kalkulierbar


Blau: Eine mögliche Alternativ-Route im Alltags-Radnetz (in Bad Wimpfen im Tal innerorts, ab Bad Friedrichshall auf östlicher Neckarseite) --> das bedeutet:

  • Direkte Anbindung an die Orte, Arbeitgeber und Bildungseinrichtungen östlich des Neckars
  • Nutzung und Ausbau bereits vorhandener Strukturen
  • Erhebliche Zeit- und Kostenersparnis
  • Schonung von Fläche, Natur und Umwelt


So sehen die Pläne des Regierungspräsidiums aus:                     (zum Vergrößern auf die Bilder klicken)

Stellungnahme des BINN an den Verband Region Stuttgart zur geplanten Änderung des Regionalplans hinsichtlich der Umwidmung des bestehenden Grünzugs Benzäcker in Mundelsheim

 

Unsere Böden, die vielfältigsten und komplexesten aller Ökosysteme, sind als Wasser-

und CO2-Speicher im Hinblick auf den Klimawandel für Menschen überlebensnotwendig.

Die Böden unserer Region gehören zu den fruchtbarsten weltweit.

Der Rückgang der Insektenbiomasse von bis zu 75% in den vergangenen 30 Jahren wurde durch Studien dokumentiert. Ohne die Bestäubungsleistung von Insekten drohen Ernteeinbrüche von bis zu 90%.

Jeder weitere Wegfall von Offenflächen und der damit einhergehende weitere

Rückgang von CO2- und Wasser speichernden Strukturen sowie der Artenvielfalt ist deshalb nicht zu verantworten.

 

Die Ursachen für die negativen Auswirkungen auf die Natur und den Verlust der Artenvielfalt sind u. a.:

  • Starke Flächenverluste durch Verkehr und Siedlung
  • Verluste von Um- und Ödland
  • Landschaftszerschneidung und Fragmentierung von Lebensräumen
  • Verlust der kleinstrukturierten Agrarlandschaft
  • Schlechter Zustand von Schutzgebieten und Biotoptypen

 

Trotz umfangreicher wissenschaftlicher Studien und nicht zu ignorierenden

Erkenntnissen über die für die Menschheit gefährliche Auswirkung anhaltender

Bodenversiegelung, gibt es politisch keine Tendenz, den Flächenverbrauch zu

stoppen. Mit der Begründung, die kommunalen Finanzen nur durch Einwohner- und

Gewerbewachstum stabilisieren zu können, werden seit Jahrzehnten unzählige Flächen

zur Bebauung ausgewiesen. Nachgewiesenermaßen hat diese Strategie jedoch nicht

zur nachhaltigen Sicherung der Gemeindefinanzen geführt, sondern stetig weitere

Verbindlichkeiten generiert.

Diese Praxis soll mit der geplanten Änderung des Regionalplans weitergeführt werden.

 

Die Auswertung aller durch empirische Datenerhebungen gewonnenen Erkenntnisse verpflichtet jedoch zu größtmöglichen Entsiegelungsmaßnahmen, um den Problemstellungen der Klimakatastrophe begegnen zu können.

 

Folgende Fragen ergeben sich:

1. Wie wird sich netto und langfristig die Inanspruchnahme der Flächen auf die

Haushalte der einzelnen Kommunen auswirken?

2. Ist der akute und sich perspektivisch verstärkende Mangel an Fach- und

sonstigen Arbeitskräften in die Planung der Gewerbegebiete eingeflossen?

3. Sind nachvollziehbare, an die aktuellen Rahmenbedingungen angepasste

Untersuchungen erfolgt in Bezug auf

  • Klimatische Bedingungen?
  • Wegfallende Kälteschneisen?
  • Wegfallende Verdunstungsflächen?
  • Entstehung von Hitzespeichern und Erhöhung der Umgebungstemperaturen?
  • Wegfallende wasserspeichernde Strukturen?
  • Absinken des Grundwasserspiegels?
  • Auswirkungen von Starkregenereignissen incl. Folgekosten für Kommunen, Land und Bund?
  • Versorgungssicherheit/Wegfall von landwirtschaftlich zu nutzenden Strukturen?
  • Abhängigkeitsverstärkung von Nahrungsmittelversorgung durch fragile Lieferketten?

4. Leerstände und Brachflächen

Gibt es eine Erhebung der Leerstände und Brachflächen – auch in der umgebenden Region –, unter Berücksichtigung der zu erwartenden Leerstandspotenziale?

Wenn ja, welche potenziell zu nutzenden Flächenkontingente haben sich ergeben?

Welche Schritte sind unternommen worden, um die nicht genutzten Flächen für Bebauung oder Neunutzung zu gewinnen?

5. Gibt es eine Analyse über zu erwartende zusätzliche Verkehrsströme?


Das BINN spricht mit seiner Stellungnahme im Namen zahlreicher Einwohner der gesamten

Region.

Wir fordern Sie im Auftrag dieser Bürger auf, durch verantwortungsvolle, intelligente und ressourcenschonende Raumplanungen, die in jeder Hinsicht zukunftssichernd sind, zu verhindern, dass die Klimakatastrophe weiter aktiv befeuert wird und auf weitere Bodenversiegelungsmaßnahmen zu verzichten!


Martina Burkert        Christiane Müller       Bettina Scheid-Mosbacher

BürgerInitiativen-Netzwerk Neckartal (BINN)

www.bürgerinitiativen-netzwerk-binn.de

 

Chronik der Ereignisse zum Thema B27 Ausbau in jüngster Zeit:

Leserbrief des BINN am 03.08.2022


Nicht hinnehmbar

Politiker haben in ihren Entscheidungen

einer Verantwortungsethik

zu folgen, deren oberste Maxime

die Daseinsvorsorge ist. Diese Vorsorge

ist inzwischen klar definiert

mit dem Schutz heutiger und kommender

Generationen vor den Folgen

der Klimakatastrophe. Die Pläne

für den vierspurigen Ausbau der

B27 in Neckarsulm widersprechen

diesen Vorgaben in jeglicher Hinsicht

und verfehlen die Ziele einer

nachhaltigen Verkehrswende völlig.

Das BINN (www.bürgerinitiativen-

netzwerk-binn.de) wird die

Ausbaupläne für die B27 nicht hinnehmen

und dagegen mit allen zur

Verfügung stehenden rechtlichen

und demokratischen Mitteln vorgehen.

 

Christiane Müller, Bettina Scheid-

Mosbacher, Martina Burkert

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