Leserbrief Bettina Scheid-Mosbacher (BINN):
Sehr geehrte Damen und Herren,
der Campus in Bad Friedrichshall führt zu enormer Bodenversiegelung, primär, auch wenn Herr Bürgermeister Frey das nicht so sieht. Die Nachpflanzung von Bäumen auf wieder hergestellten Erdflächen, Aufschüttungen, die keinesfalls die Qualität und Bedeutung der ursprünglichen Bodenmasse für Pflanzen und Tiere besitzen, ist kein Ausgleich, sondern "Baumkosmetik".
Eine Absprache zur Pflege dieser Flächen mit dem NABU wurde nicht getroffen, ich und andere Vertreter aus dem Bereich Natur-und Bodenschutz waren bei den entsprechenden Gesprächen mit Herrn Klug vom Schwarz Konzern anwesend.
Also bitte nicht auch noch den NABU oder andere als vermeintliche "Unterstützer" dieser Naturzerstörung und des Greenwashing benutzen!
Mit freundlichen Grüßen
Bettina Scheid-Mosbacher Bad Wimpfen -BINN- Bürgerinitiativen Netzwerk Neckartal
Frag-den-Staat-Podcast zum Informationsfreiheitsgesetz in Bezug auf Verflechtungen zwischen der Dieter-Schwarz-Stiftung, der Stadt Heilbronn und dem Land Baden-Württemberg (Zusammenfassung)
Die Dieter-Schwarz-Stiftung in Heilbronn (Dieter Schwarz ist der Gründer des Schwarz-Konzerns mit Lidl und Kaufland) investiert Millionen in Bildungseinrichtungen, schuf damit ein äußerst attraktives Bildungsangebot z. B. Experimenta, Privatschulen, Bildungscampus, Programmierschule, Akademie für Fortbildung, Duale Hochschule BW, Fraunhofer Institut, etc., wofür ihm viele Menschen sehr dankbar sind.
Seit 2017 gibt es sogar eine Außenstelle der TU München (300 km vom eigentlichen Standort entfernt – ein Novum), woraufhin die Ortsschilder von Heilbronn in „Universitätsstadt Heilbronn“ geändert wurden.
Das kam so: Die Stiftung spendierte der TUM 20 Professuren über eine Laufzeit von 30 Jahren. Die Hälfte davon war für Heilbronn vorgesehen, inzwischen hat sich die Zahl nochmals mehr als verdoppelt.
Ein solches Vorgehen ist für Hochschulen deshalb attraktiv, weil die öffentliche Finanzierung längst nicht mehr ausreicht. Es ist insofern zu hinterfragen, als eine derartige subtile Verflechtung von Wirtschaft und Wissenschaft nicht mehr inhaltsunabhängig sein kann, d. h.: Die Wissenschaft steckt in dem Dilemma, dass sie sich permanent um Forschungsgelder bemühen muss und so ihre Forschung zwangsläufig in eine entsprechende Richtung geht, sonst wird der Geldhahn zugedreht.
Jüngstes Beispiel: der KI-Park in Heilbronn, der 2021 nach dem offiziellen Standort-Wettbewerb den Zuschlag vor Tübingen, Stuttgart und Karlsruhe erhielt (an denen bereits KI-Strukturen vorhanden sind).
Frag den Staat fand nach ausgiebiger Recherche heraus, dass bereits im Mai 2019 – also weit vor der öffentlichen Ausschreibung – Gespräche zwischen der BW-Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut, dem Stiftungsvorstand und Dieter Schwarz stattfanden, worin bereits über die finanzielle Beteiligung der Stiftung verhandelt wurde. Die „starke Finanzierung“ überzeugte die „unabhängige Jury“ schließlich.
Interessant ist, dass das BINN und seine Vorständinnen Teil einer Akte des BW-Wirtschaftsministeriums sind und die Antwort auf den BINN-Einspruch zum KI-Park von 2021 in Heilbronn mit Verantwortlichen des Schwarz-Konzerns abgesprochen wurde.
Leserbrief abgeschickt 03.04.2023
KI ist wichtig. Ja.
Deutschland darf sich von der Entwicklung nicht abhängen lassen. Ja.
Müssen zu diesem Zweck 23 ha Ackerflächen in Heilbronn neu versiegelt werden? Nein!
Muss über dieses Vorgehen seit Monaten täglich seitenweise in der Heilbronner Stimme berichtet werden? Nein!
Darf man wirklich glauben, dass durch den Bau des KI-Parks das Gelände ökologisch wertvoller wird, als es jetzt ist? Nein!
Darf dieses Vorgehen maßgeblich in den Händen eines Konzerns liegen, der sich alle nur erdenklichen Geschäftsfelder erkauft und diese somit kontrolliert? Nein!
Findet die Fehler!
Leserbrief abgedruckt 13.04.2023
KI ist wichtig. Ja.
Deutschland darf sich von der Entwicklung nicht abhängen lassen. Ja.
Müssen zu diesem Zweck 23 ha Ackerflächen in Heilbronn neu versiegelt werden? Nein!
Muss über dieses Vorgehen seit Monaten täglich seitenweise in der Heilbronner Stimme berichtet werden? Nein!
Darf man wirklich glauben, dass durch den Bau des KI-Parks das Gelände ökologisch wertvoller wird, als es jetzt ist? Nein!
1. Bitte um Erklärung 15.04.2023
Sehr geehrter Herr Heer, sehr geehrte Damen und Herren,
mein u. g. Leserbrief zum Thema KI-Park in Heilbronn erschien in gekürzter Form am 13.04.2023 in Ihrer Zeitung. Er hat weder die zugelassene Zeichen-Anzahl überschritten, noch enthielt er unwahre Tatsachenbehauptungen über Dritte (dass "ein Konzern" sowohl finanziell als auch ideell daran maßgeblich beteiligt ist, war oft genug in der HSt zu lesen).
Ich hätte gerne eine Erklärung für den Abdruck einer gekürzten Version, die die beiden wichtigsten Sätze unterschlägt.
2. Bitte um Erklärung 19.04.2023
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich bitte nochmals höflichst um eine Rückantwort auf mein u. g. Schreiben an Sie.
Erklärung 20.04.2023:
...bitte entschuldigen Sie, dass wir erst jetzt auf Ihre Anfrage reagieren, ich musste mir aber den Vorgang erst heraussuchen.
Grundsätzlich gilt, dass sich die Heilbronner Stimme das Kürzen von Leserbriefen vorbehält und dies ist so auch auf der entsprechenden Zeitungs-Seite kommuniziert. Leserbriefe werden zunächst von der Chefredaktion inhaltlich geprüft und gegebenenfalls auch gekürzt, wie es bei Ihrem Leserbrief geschah. Dies liegt in der Verantwortung der Redaktion und wird in allen Fällen so gehandhabt, betrifft also alle Leserbriefschreiberinnen und -schreiber.
Ich hoffe, Ihnen mit dieser Antwort gedient zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Christina Engelfried
Redaktionsservice & Kommunikation
Reaktion 20.04.2023:
Sehr geehrte Frau Engelfried,
diese Antwort ist keine Antwort auf meine konkrete Frage und dient mir somit nicht!
Es werden jeden Tag wesentlich längere und weitaus unsachlichere Leserbriefe abgedruckt.
In diesem speziellen Fall ist dann wohl doch von einer gewissen Zensur auszugehen.
Süddeutsche Zeitung vom 25./26. März 2023:
Wer mehr Geschwindigkeit in der Klimawende möchte, sollte sich an den vielen Menschen orientieren, die längst bereit sind für Veränderungen.
Kommentar von Vera Schroeder
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HR Sendung vom 19.01.2023
Versiegelt, zersiedelt, betoniert: Der Flächenverbrauch in Deutschland ist immens - und trotz politischer Vorgaben scheint er nicht zu enden. Welche Folgen hat das Wachstum der Städte und Gewerbegebiete? Wie gefährdet sind die Ressourcen Land und Boden und welche Menschen versuchen, den Flächenfraß einzudämmen?
Oliver Schmid und Birgit Sommer zeigen, mit welchen Mitteln versucht wird, dem gigantischen Flächenverbrauch entgegenzutreten.
Menschen, die sich für den Klimaschutz an Straßen kleben, werden in "Vorbeugehaft" genommen - Menschen, die eine Streuobstwiese mit 39 gesunden, alten Bäumen zerstören, dürfen weiter frei herumlaufen... es geht ja um Arbeitsplätze
"Wir brauchen das Baugebiet seit Jahren....seit einem Jahrzehnt....wir müssen da auch vorwärtskommen...ich seh jetzt da kein großes Problem..." (Zitat des Brettener OBs Martin Wolff)
Bad Friedrichshall "Obere Fundel"
B27 Anschluss fällt viel Natur zum Opfer