Volksantrag: Ländle leben lassen
Baden-Württemberg ist ein Bundesland mit wunderschöner Natur, vielfältigen Kulturlandschaften und lebendiger Landwirtschaft – ein einzigartiger Flecken Erde und unser "Ländle". Doch dass das so bleibt, ist alles andere als sicher. Wir opfern Wiesen, Wälder und Felder ausgedehnten Betonwüsten und erschließen neue Wohn- und Gewerbegebiete, anstatt bestehenden Siedlungsflächen neues Leben einzuhauchen. Der stetig voranschreitende Flächenfraß ist eines der gravierendsten Umweltprobleme unseres Bundeslandes und bedroht nicht nur die hiesige Natur und Landwirtschaft, sondern auch die Lebensqualität in unserer Heimat. Schaut man auf die letzten 50 Jahre, so haben die letzten zwei Generationen so viel neue Siedlungsfläche in Anspruch genommen wie 80 Generationen zuvor. Doch mit jeder betonierten Fläche geht auch ein Stück unserer Identität verloren. Denn unser "Ländle" schafft Vielfalt: Es ist Lebensraum, ernährt uns und gewährt Erholung und Inspiration – ein unersetzliches Gut, das es zu schätzen und zu schützen gilt. Also lasst uns gemeinsam den Flächenfraß in Baden-Württemberg stoppen!
Zur offiziellen Webseite auf den Button klicken -->
Wer immer noch Argumente für den Flächenschutz sucht, wird hier fündig
Immer häufiger werden wir von Menschen um Rat gefragt, was sie gegen ein ihrer Meinung nach unnötig oder falsch geplantes Bau- oder Gewerbegebiet machen können.
Zunächst einmal hilft vielleicht ein Einspruch beim zuständigen Bürgermeister und/oder Gemeinderat, den unbedingt viele betroffene Bürger machen sollten, damit klar wird, dass es
nicht um private Interessen Einzelner geht, sondern im Sinne des Allgemeinwohls ist.
Sollte das nichts nützen, kann man einen Bürgerentscheid herbeiführen.
Wie das geht, lesen Sie hier:
Das schreibt die Stuttgarter Zeitung zum Thema Bürgerentscheid:
Das meinen Bundesbündnis Bodenschutz und BINN zum Thema Bürgerentscheid:
Sind unsere Städte noch lebenswert?
Müssen wir überhaupt neu bauen?
Täglich werden in Deutschland 60 ha Fläche (= 84 Fußballfelder) zubetoniert!
Fragt man Stadtoberhäupter und Gemeinderäte – ganz gleich in welchem Ort - bekommt man immer dasselbe zu hören: Wir können die Nachfrage nach Wohnraum nicht befriedigen!
Frankfurt
Eine der gefragtesten Metropolen Deutschlands. Wohnraum ist Mangelware.
Deshalb muss im Außenbereich gebaut werden, der Bedarf ist groß.
Tatsächlich?
Die WDR-Reportage „reset“ zeigt eine andere Realität.
Der Mieterverein dokumentiert: Es gibt (Stand 2020) 1700 gemeldet leerstehende Wohnungen!
Insgesamt schätzt der Mieterverein 10.000 Leerstände!
Beispiel Niedereschbach ca. 15 km nördlich von Frankfurt:
Hier stehen ca. 76 Wohnungen mit guter Bausubstanz seit ca. 12 Jahren leer. Sie sind im Besitz einer Einzelperson, die augenscheinlich kein Interesse an Vermietung hat.
Um die Ecke entstehen gerade neue Wohnblöcke.
Gleichzeitig werden im Frankfurter Europaviertel Luxusappartements zu einem durchschnittlichen m2-Preis von 8000 € gebaut – nicht etwa zum Vermieten – nein als Geldanlage. 15 Millionen Euro allein für das Penthouse!
Diese Wohnungen stehen die meiste Zeit des Jahres leer und sichern ihren Besitzern (ein großer Teil chinesische Staatsbürger) lebenslanges Aufenthaltsrecht in Deutschland.
Irgendetwas läuft hier falsch!
Es geht auch anders:
Stuttgart
Eine der teuersten Wohnregionen in Deutschland.
Hier entsteht – mitten in der Stadt - ein Beispiel für „Anders Wohnen“ auf dem „Stöckach“ dem ehemaligen Betriebsgelände der EnBW. 800 bezahlbare Wohneinheiten auf 4 ha zum Mieten, Kaufen, genossenschaftlichen Wohnen. Umbau statt Neubau.
"Was man umnutzt, muss man nicht abreißen, entsorgen und neu bauen".
Suchen Sie einen Geschenktipp oder einfach sinnvolle Literatur?
Im August 2015 erschien im oekom Verlag das Buch „Verbietet das Bauen!“, im Frühjahr 2020 die erweiterte Neuauflage. Neu bauen ist oft mit Verschwendung und Prestigesucht verbunden, immer teuer und oft unwirtschaftlich; es schadet der Umwelt und fördert die soziale Spaltung unserer Städte.
Ein Teil des Bauverbot-Buches widmet sich den Möglichkeiten, Neubau überflüssig zu machen – mit 100 „Werkzeugen“ zeigt das Buch, wie wir unsere vorhandenen Häuser anders und besser nutzen. Der Begriff Werkzeuge meint dabei Ideen, Anregungen und Beispiele; die Liste umfasst ökonomische und soziale Argumente, Tipps für Fachleute von Architektur und Immobilien bis Stadtplanung genauso wie für jeden von uns, ob beruflich oder privat.